5. Holzkonservierung und Oberflächenaufbau
an Portalen aus der Spätbarockzeit am Kloster Essen-Werden, Folkwanghochschule | Teil 5 von 5
Die leicht pilzgeschädigten Bereiche an den Blendrahmen werden trotz der nur wenige Millimeter tiefen Substanzzersetzung durch Festigung erhalten. Dazu wurde ein gelöster Acryl-Kunststoff in die Oberfläche eingebracht.
- Nach leichten Beschliff von Überständen und Kanten erfolgte eine Reinigung der Poren mit einer Messingbürste und eine gründliche Entstaubung vor dem neuen Oberflächenaufbau.
- Die Oberflächenbeschichtung wurde mit einem dreischichtigen Acrylharz-System im Weißton RAL 9016 (verkehrsweiß) analog zu dem bereits an den Fenstern und am Ballettflügel-Portal verwendeten Farbton im Pinselauftrag ausgeführt.
- Die Grundierung ist isolierend gegen Holzinhaltsstoffe, insbesondere wichtig bei Eichenholz.
- Fugen zwischen Füllungen und Einfaßleisten, in die leicht Wasser aus Schlagregen eindringen kann, wurden mit einem Acrylat ausgezogen.
- Der Zwischenanstrich erfolgte mit einer zusätzlich absperrenden und haftvermittelnden füllkräftigen Lasur nach einem leichten Zwischenschliff mit einem stumpfen Schleifpad.
- Der Deckanstrich wurde mit leichtem Zwischenschliff zweimal ausgeführt.
6. Technik für Schließung, Fluchtwegsicherung und Zugangkontrolle
Die die Restaurierungsarbeiten ergänzende technische Ausrüstung mit Schließungs-, Sicherungs- und Kontrolltechnik soll den Gesamteindruck so wenig wie möglich stören und daher weitgehend unsicht bar sein. Zum Einbau einiger notwendiger Elemente musste deshalb an beiden Portalen der Kämpfer des Blendrahmens aufgedoppelt werden.
In die Kämpfer wurden die integriertenen Türschließer eingebaut. Ebenfalls dort untergebracht ist ein Schaltkontakt zur Verschlussüberwachung des Treibriegels.
Die Öffnungsüberwachung des Gehflügels erfolgt mit dem Fluchttüröffner, der mit der Zugangs-Kontrolleinrichtung gekoppelt ist. Der Verschluss erfolgt über ein Fallenschloss als Gegenstück für den Fluchttüröffner.
Im Verwaltungsflügel kommt zusätzlich ein Fallenschloss mit Drückergarnitur zum Einsatz. Hier ist ein Halbzylinder innen als Blindzylinder montiert.
Im Westflügel ist ein übergeordneter „Feuerwehr-Zylinder“ im Hauptschloss integriert. Die Tür wird über feststehende Griffknöpfe geöffnet.
Die elektrische Zuleitung erfolgt über einen in Blendrahmenfalz und Türkante platzierten Kabelübergang und die Weiterführung in einem eingefrästen und abgedeckten Kanal von dort über die Oberkante und Innenkante Standflügel.
Der Treibriegel zur Arretierung des Standflügels wird aufliegend montiert, um eine Schwächung der Zapfenverbindung des Flügels zu vermeiden.
7. Vormontage und Einbau
Vor dem Rücktransport erfolgt eine Vormontage in der Werkstatt. Hierbei wird die Passung der Flügel und die Funktion der Verschlußeinrichtungen geprüft.
Teil 5 der fünfteiligen Serie: „Restaurierung von Portalen aus der Spätbarockzeit am Kloster Essen Werden, Folkwanghochschule”
- Demontage und Oberflächenabtragung
- Technische Instandsetzung
- Ergänzung von Verlustteilen, Profilen und Schnitzarbeiten, Bearbeitung von Rissen
- Instandsetzung von Beschlägen und Gittern
- Holzkonservierung und Oberflächenaufbau